Ich fühle mich zwar schon bald wie einer dieser vergrämten Staatskritiker aber diesen Post musste ich einfach schreiben ;)
Und zwar geht’s um die zwei neuen Stadtbushaltestellen in Chur. Die Stil-Betonung von „die“ ist durchaus berechtigt, denn es handelt sich bei den zwei Exponenten nicht um irgendwelche Bushaltestellen sondern eben um die.
Normale Standard-Haltestellen in Chur kosten nämlich bescheidene CHF 20’000.-, die zwei neuen jedoch je CHF 50’000.
Stehen tun sie beim Maltesertum. Und dieser Ort wurde in den letzten Monaten mächtig aufgefrischt und erneuert (was übrigens auch prima gelang). Dennoch stellt sich die Frage warum denn solche hypermoderne Bushäuschen nötig sind. Der Ort ist nicht wirklich schön und auch nicht von touristischem Wert.
Die offizielle Antwort von höchster Stelle lautet: Wegen dem historischen Zaun, der hinter dem Häuschen verläuft.
Dieser historische Gusseisen-Zaun – der im Übrigen nur denjenigen bekannt sein wird, die ihn um zwei Uhr morgens für eine öffentliche Toilette halten – ist jedoch nur noch eine Rekonstruktion. Das Original wurde im Zuge der Bauarbeiten weggerissen.
Tja so geht das in Chur. Lustige Geschichte und man darf sich auf die nächste Aktion und deren Begründung freuen :)
2 Antworten auf „Neue Sehenswürdikeiten“
Also auch eine ganz schöne Bushaltestelle ist die beim Bahnhof. Funktionell vermutlich, doch architektonisch wie alle (neuen) Bauten in Chur keine wirkliche Augenweide. Touristen werden zumindest – anders als z.B. in Zug, Stadelhofen oder Filisur – kaum zusätzliche kommen und ein heiteres Getummel auf diesem grosszügigen Betonfeld gibt’s nicht mehr, wie früher auf dem alten Bahnhofplatz…
Wer heute in Chur ankommt, der wird das Gefühl nicht los, dass er an einer einzig grossen Bushaltestelle gestrandet ist. Keine Stadt der Welt, nicht mal Weltstädte wie Paris, London oder New York, weisen mit derartig grosszügigen Wartegelegenheiten auf. Da steht man also am Bahnhof in Chur und wartet, wenn es gut geht noch mit zwei weiteren Nasen, auf die längsten Gelenkbuse der Welt. Es fühlt sich an, als stünde man in der Wüste. Oft fehlt es sogar an der Kraft ein Gespräch mit den Wartenden anzufangen, da man den langen Weg einfach nicht auf sich nehmen will. Genug der Lästerei. Mein Lösungsvorschlag für die Churer HALTESTELLEN. Ein Freilicht Theaterfestival im Sommer. Die Haltestellen dienen als Bühnen und die Buse als Zuschauerraum. So sind alle im Trockenen. (im Fall, dass doch mal ein abendliches Gewitter über die Stadt hereinbricht)
D Bushaltestell vu Khur – gross, grösser as Freiliachttheater
Grüsse ins Bündnerland,
Pascal