Ok für Trends geht man grosszügig Kompromisse ein. Bei „Schon-lange-nicht-mehr“-Trends sollte aber Zwischendurch zumindest ansatzweise die menschliche Vernunft eine Rolle spielen. Dies gilt auch für die „Renner“.
Ausgelegt für einen Etappensieg an der Tour de France überzeugen die Rennvelos mit einer Geometrie, die den Fahrer in eine Position mit möglichst geringem Luftwiderstand und optimaler Kraftübertragung quetscht: Kopf tief, Gesäss hoch, Rücken entsprechend gebeugt. Vollgas.
Der Lenker ist wohlüberlegt vor dem Drehpunkt gesetzt, die Reifen sind schmal und der Sattel hoch und hart. Perfekt für Speed, Power und Ausdauer. Aber nicht für den Stadtverkehr. Die stark reduzierte Horizont-Sicht ist da nämlich nicht so richtig optimal, denn auf den Pausenplatz abzweigende SUV’s, verträumte Fussgänger und v.a. andere Rennvelofahrer im Sichtfeld zu haben, trägt bedeutend mehr zu eigenen Sicherheit bei als die Perforation des Asphalts genaustens zu beobachten. Zudem erlauben weder S-Lenker noch die daran angebrachten Bremsen ein schnelles Ausweichmanöver.
Kurzum: Es gibt sehr gute Gründe warum ein BMX aussieht wie ein BMX, ein Renner wie ein Renner und Downhiller mit S-Lenker eher selten sind. Leider nicht so selten wie Rennvelofahrer mitten im Stadtverkehr, deren Ziel nicht der Julier sondern die nächste Bar ist.
Eine Antwort auf „2007-Renner im Stadtverkehr“
Was man zu den Stadtrennvelofahrerinnen noch erwähnen muss, dass sie meist zu lange Rennvelos haben (Herrenvelos) und deshalb eine noch dämlichere Position einnehmen müssen. Aber eben, oberdämlich sehen sie alle aus.