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1980

Auf’s Land

Die letzten 12 Jahre galt für mich folgendes Konstrukt:

Graubünden = Land, schön, Sonne; Zürich = Stadt, pulsierend, nicht immer Sonne.

Moment, dieser Beitrag läuft nicht auf die „Zürich ist schlimm“ Thematik raus. Im Gegenteil! In den vergangenen Jahren konnte ich mich bekanntlich immer mehr mit der Stadt identifizieren. Gerade jetzt im Sommer ist’s prächtig.

Rennvelo sei Dank musste ich mein Konstrukt nun aber komplett überdenken, denn ich freunde mich sogar langsam mit dem „Land“ hier um die Stadt an. Die grösste Erkenntnis ist, dass es dieses überhaupt in dieser Form gibt. Ein paar Minuten trampeln und man findet sich auf grünen Hügeln mit herrlicher Aussicht in die Ebenen, sieht weidende Kühe und v.a. entdeckt gemütliche Dörfer (deren Namen man noch nie gehört hat). Und diese Dörfer sind nicht einfach nur Siedlungen (neben der Autobahn) und Schlafstätte sondern haben Charakter, einen Dorfplatz, Riegelbauten, auf der Strasse rumspringende Katzen etc. Kurzum: Man könnte sich durchaus vorstellen da zu wohnen. Natürlich nicht für immer.

Einverstanden bin ich immer nur dann in der Gegend, wenn das Wetter schön ist und ich im Fahrrad-Mood bin – aber dennoch gibt’s da Orte, die mich durchaus ansprechen. Und: Mit 30+ denkt man tatsächlich über das Leben auf dem Land nach bzw. sieht dies als Option. All die Teenager-Leiden wie fehlende Shops, schlechte Verbindungen mit dem ÖV, kein Skatepark etc. – scheinen vergessen.

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1980

Crème

Ok ab 30 darf man auch als Mann mehr als nur Sonnencreme einschmieren. Nicht, dass ich auf den Moment gewartet hätte – im Gegenteil. Was gibt es ekligeres als sich so eine tendenziell überteuerte und bis obenhin mit falschen Versprechen gefüllte Creme auf die Hände oder noch schlimmer ins Gesicht zu streichen? Wenig.

Naja ich gab mich geschlagen und kaufte mir in der Apotheke eine Fusscreme. Und ja ich geb’s zu: Es ist gar nicht so schlecht zumindest für’s Biken.

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1980

Galaxy 4

Ok, ich besitze jetzt ein Smartphone in der Grösse eines Notebooks. Es ist das neuste Produkt aus dem Hause Samsung und ich muss mich zu den Early-Adopter zählen. Das ist bitter.

Noch viel bitterer ist aber, dass ich eine Schutzhülle gekauft haben. Richtig, so ein Ding, welches das Volumen des Smartphones um gefühlte 200% vergrössert und das Gerät nicht davor schützt in max. einem Jahr Schrott zu sein.

Als 80er erlebten ich den Rise der Smartphones hautnah mit. Dazu zählt auch die Phase als eine bestimmte Gruppe Menschen begann, die „Natels“ in ein Kunstleder-Etui zu würgen und am Gurt zu befestigen – gleich neben der Schlüsselklette, die bei jedem Schritt klimperte.

Ich erinnere mich noch gut an einen jungen Herr mit aufgehellten Haaren, der jeweils alleine und zu früh in der Gabar Bar in der Lenzerheide auftauchte und uns Mitarbeiter grosszügig belagerte. Er trug am Gurt eine horizontal ausgerichtete Hülle und darin – mit der Antenne nach vorne gerichtet – sein  Handy.

Ja und so wurden die Etuis und Schutzhüllen zu no go’s. Und jetzt habe ich auch eine. Und darin ist ein Smartphone welches mit versucht zu sagen, welche Apps gut sind und hat diese gleich schon vorinstalliert..

BTW: Das Galaxy ist nach dem Nexus mein drittes Samsung. Diese hier unten abgebildete war mein erstes, das ich jedoch kurz nach dem Kauf wieder verkaufte. Damals war Samsung noch ein B-Brand.

Samsung_Handy

 

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1980

Milchmaa

Bekanntlich bringt der gesellschaftliche Wohlstand zwei Probleme: Zu wenig Bewegung und Junk-Food.

Erstes kriegt man mit ein bisschen Fahrradfahren ganz gut hin. Zweiteres ist etwas schwieriger – zumindest wenn man den Begriff „Junk-Food“ weit definiert und auch diesen ganzen verpackten Convenience-Schrott dazu zählt. Und als 1980er darf ich das.

Seit heute morgen ist aber Besserung in Sicht: Wir haben einen Milchmaa, der uns jeden Freitag eine Ladung Demeter-Produkte vor die Türe legt. Demeter ist Bio in gut; sprich Kühe mit Hörner etc. Grossartig! Jetzt muss ich nur noch kochen lernen ;)

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1980

Wettkampf

Als ich im 2001 das Lehrerseminar beendete, stand GFB hoch im Kurs. GFB ist die Abkürzung von „Ganzheitlich Fördern und Beurteilen“. Während die ganzheitliche Förderung durchaus vernünftig erscheint, war das Beurteilungskonzept äusserst schwierig. In den Jahren um die Jahrtausendwende wurden in Schulen Zeugnisse abgeschafft, der schwächste Schüler gab den Takt an und über alles wurde reflektiert und diskutiert.

1986 – im Jahre meines Schuleintritts – war das noch gänzlich anders. Noten, das war die Benchmark, dafür haben wir gelernt und gekämpft. Besser sein als der nervige Streber der Klasse und stolz den 5 1/2 in Realien zu hause zeigen.

Strava.com ist für eine Community für Personen der alten Schule. Leute die sich gegenseitig vergleichen und messen wollen. In diesem Fall nicht mit schulischen Leistungen sondern mit Sport (Velofahren und Rennen).

Strava funktioniert ganz einfach: Track via Smartphone oder GPS Device aufzeichnen, uploaden und warten. Strava.com vergleicht automatisch die eigene Leistung mit bereits erfassten Segmenten. Für jedes Segement wird eine Rangliste erstellt. Mit einer Velofahrt durch Zürich beispielsweise, nehme ich so an mind. drei virtuellen Wettkämpfen teil.

Eine grossartige Sache und ich bin 100% die Zielgruppe :)

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1980

Aus uncool wird vernünftig

Rennvelo war der Inbegriff von „uncool“. Anno 1996. Naja vielleicht ist es das auch heute noch so bei der jüngeren Generation.
Bei mir hat sich seit einigen Monaten die Einstellung jedoch ein ganz wenig geändert, was ja ab 30 erlaubt ist. Heute sehe ich das Rennvelo als sehr vernünftiges Sportgerät: Keine komplizierte Routenplanung wie beim Biken, bedeutend weniger Dreck und Schlamm und irgendwie sorglos.

Mit diesen Gedanken habe ich das alte Cinelli meines Vaters aus dem Keller geholt, gepumt und neues schwarzes Band um den Lenker rumgewickelt, dessen Form mir übrigens bis heute eine Rätsel ist. Und natürlich habe ich neue Schuhe gekauft mit diesen Plastik-Klipp-Dinger.

Am Samstag stand die Junfernfahrt um den Zürichsee an. Nicht ganz so sorglos wie erwartet: Mein Rücken vermisste nach rund 1h die dämfende Federgabel und konnte sich mir der gestreckten Körperhaltung nicht so richtig anfreuden. Mit gestreckt meine ich so richtig gestreckt denn mein Vater ist nicht nur ein ambitionierte Racer sondern auch gross. Naja und der Sattel war natürlich auch keine Freude.

Anyway: Es hat mächtig Spass gemacht – und als mein Bruder mir ein Foto von seinem Mountainbike nach seinem Ausflug mailte, wusste ich, dass zumindest die etwas sauberere Umgebung ein Argument ist zwischendruch auf’s Rennvelo zu liegen.

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1980

Bis zur Quelle

Richtig, ich habe eine neue Kategorie hier auf meinem Blog: 1980er oder „mein Leben als 32-jähriger“.

Am letzten Freitag hat mein geliebtes Nexus Smartphone den Geist aufgegeben: Die Ein-Ausschalttaste ist futsch. Eigentlich nicht schlimm, denn der Screen hat seit fast einem Jahr mehrere Risse – was in meinem Alter durchaus „cool“ ist.
Schlimmer an diesem Total-Ausfall ist jedoch, dass all die neuen Smartphones immer grösser werden. Dies ist mir als 80er sehr zuwider, denn ich habe noch erlebt als die Natels immer kleiner wurden.
Uh… wie sehr wollte ich damals dieses keine Nokia XY – welches übrigens noch heute im Kino in Chur auf einem Dia angebildet darauf hinweist, das Ding zuunterst in der Tasche zu suchen und abzuschalten.

Ich fand mich schon fast damit ab am Montag ein neues Sony Smartphone Monster zu kaufen, als in unserem Haushalt ein altes HTC Desire auftauchte. Kein Zufall. Der Anteil Haushalte, die irgendwo ein altes Handy rumliegen haben, ist wohl knapp 100%.
Naja „klein“ ist dieses Smartphone ja, aber es ist ein dämliches HTC mit irgend so einem dämlichen Android Gebastel. Nicht zufällig hatte ich ein Nexus: Ein sauberes, schönes original UI. Das ist es was ich wollte. Richtig, ein Original wie damals der Burton Pullover einer war.

Ja und ich beschloss das Software-Problem an der Quelle anzugehen – und zwar nicht mit dem Besuch im Shop wie das die Digital Natives tun würden. Sondern wie damals, als wir im Zimmer SCSI Harddisk ein-/und ausbauten: Formatieren, neues Betriebssystem laden, basteln, fertig.
An Motivation dies zu versuchen fehlte es nicht. Im Gegenteil. Nicht stehenbleiben! Bändigen.

Ja und das klappte dank diesem Beschrieb ganz prächtig. Und das Problem, dass es im Boot Menü „Partition SD card“ nicht anzeigte, war eine gute Gelegenheit wieder mal eine Disk zu mounten. Diese heisst jetzt zwar Card und ist etwa 2’000 mal kleiner als die 1 GB SCSI Dinger von damals aber egal. Gelernt ist gelernt.

Und so habe ich jetzt ein prächtiges HTC Desire mit einem cleanen Jelly Bean und das Gerät passt prächtig in meine Hosentasche :)