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Tour de Suisse, Ted King und Strava

Die diesjährige Tour de Suisse ist Geschichte. Alberto Costa nahm dem Leader Mathias Frank den Sieg ab und deklassierte diesen auf den 5. Rang.
Ich verfolgte das Rennen mit einem Auge wobei das gar nicht so einfach war.

Der Radsport hat sich bezüglich Aufmerksamkeit noch nicht retabliert. Gestern hatte 20min.ch zwar einen guten Live-Ticker, ansonsten ist die Präsenz der Tour de Suisse aber in der dritten Reihe angekommen. Fussball, Tennis und Formel 1 dominieren deutlich.
Dies hat durchaus seine Berechtigung zudem half es wenig, dass die Interviews des Leaders Matthias Frank an der Grenze des Erträglichen waren.

Doch nun zum Positiven und Spannenden. Internet sei dank gibt es nämlich eine Reihe sehr spannender News-Quellen. Dazu gehört sicher der Blog von Ted King. Ted ist ein amerikanischer Fahrer, schreibt regelmässig Kolumnen und postet lesenswerte Blogbeiträge, die ergänzende Unterhaltung zu all den Ranglisten und Zeiten.
Wobei auch Fans von Zahlen bei Ted an der richtigen Quelle sind. Er zeichnete seine Leistung auf und teilt diese in seinem Strava Profil. Fährt man selber Velo sind die Werte natürlich äusserst spannend und faszinieren. Tempo, Watt und Herzfrequenz sind unglaublich – und natürlich Anlass für Gratulationskommentare und Kudos aus aller Welt. Das muss für Ted ziemlich cool und motivieren sein.

Lustig ist, dass die TV-Motorräder und der Helikopter seine SRM Daten-Aufzeichnung stören. Die traditionelle Technik scheint da noch stärker zu sein.

Auch auf Strava ist übrigens Roy Jérémy. Roy ist online (noch) etwas weniger emotional als sein amerikanischer Kollege.

Der Blick von Innen bietet eine spannende Ergänzung zur Perspektive vom Motorrad bzw. dem Sportstudio aus.
Wie immer reicht die Technologie alleine aber nicht. Es braucht schon etwas Entertainment-Talent seitens des Autors bzw. Fahrers und da ist der Kalifornier Ted sicher ein Glücksfall. Ein solches Talent in der Schweiz zu finden, ist nur schon kulturell bedingt etwas schwieriger.

Die verhaltene Unterhaltungsfähigkeit scheint sich leider bei der Tour de Suisse Organisation zu bestätigen. Da wird wohl den guten alten Zeiten nachgetrauert, als die Rennen noch während Stunden live in die Stuben übertragen wurden.
Die offizielle TdS Website erinnert an das Jahr 2002, die Newsbeiträge verdienen diese Bezeichnung nicht (aktuellster Artikel ist von vorgestern… und das nachdem der Sieger feststeht) und die offizielle Facebook Page ist nicht viel mehr als ein Fotoalbum. Aber auch die Hard-Fakts sind schwer zu finden und schlecht dargestellt. Dabei ist das Media-Potential mit Live-Streams, GPS-Tracking, Fotos und v.a. den Emotionen der Rider riesig. Letztere wird wohl ein jeder bestätigen, der mal ein Buch eines (Ex-) Pro-Rides gelesen hat.

Naja, ich freue mich jetzt auf das nächste Race an welchem Ted am Start steht :) Keep it up TED KING!

Hier noch ein Auszug seinen Posts:

„…while ripping down the Albulapass and into the very fine city of La Punt, we had to stop for a train. So I may have finished __:__ behind the winner, but we were surely going to finish up a solid minute or even two minutes faster were it not for these Swiss trains and its militaristic precision.“

„Plus by this point it was raining, because that’s what it does consistently in Switzerland.“

„..Question: can anyone from Switzerland or who speaks some iteration of Swiss tell me what „Hopp hopp!“ means when cheering on a bike race?“

Them: „Hey Ted, go pull the peloton for four hours in Stage 4 of Tour de Suisse.“ Me: „Okay“

Credit: Ted King

Photo: Ted King zeigt es allen (an einem Race in den U.S.) Credit: Ted King (Facebook Page)

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