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Meine Meinung zu

Selektion dank User Data

Die Snowden Affäre hat eine weltweite Diskussion zu Privacy ausgelöst und dazu geführt, dass heute ein grosser Teil der Webnutzer sich dem Datenhunger von Institutionen und Unternehmen bewusst sind. Die Vorstellung, was dies für den User effektiv bedeutet, bleibt aber grösstenteils schwer nachvollziehbar. Viele Nutzer scheinen sich mit der Vorstellung zufrieden zu geben, dass die Unternehmen anhand der Daten Werbung besser steuern (Targeting) können – was ja auch Vorteile hat.
Man muss kein Pessimist oder Verschwörungstheoretiker sein um festzustellen, dass diese Art der Datennutzung durchaus interessant ist aber eigentlich fast niemanden wirklich interessiert. Wir sind schon längst in der nächsten Phase und die heisst „Selektion“.

Einer Userin, die Babywebsites aufruft, eine Frauenart-Praxis auf dem Smartphone sucht und besucht sowie mitten in der Nacht Facebook checkt, mag empfänglich sein für Baby-Wiegen-Werbung. Viel interessanter ist diese Information aber für den HRM-Verantwortlichen, bei dem sie sich gerade für einen neuen Job vorgestellt hat oder für den Vermieter, der ihr eine Wohnung vermieten möchte. Sieht letztere zudem, dass ihr Ehemann regelmässig Stellen in New York sucht und spätabends Skype Konferenzen führt, wird er wohl jemand anders bevorzugen. Oder vielleicht waren auch seine regelmässige Besuche eines Kaffees mitten am Nachmittag entscheidend um nicht in die engere Auswahl zu kommen. Immerhin bezahlt er wenig Versicherungsprämie, da er selten in Apotheken ist, nicht nach Krankheiten sucht und regelmässig sein Running-Training aufzeichnet.

Es bleibt spannend.

 

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