Vor wenigen Stunden, um 07:20h, erreichte der letzte klassifizierte Trail Runner den rettenden Torbogen in Grindelwald. 27 Stunden in hochalpinem Gelände mit einer aufs Minimum reduzierten technischen Ausrüstung scheint unvorstellbar. Genauso die unglaubliche Siegerzeit von 11:56:42 von Urs Jenzer. Das ist der Eiger Ultra Trail 2014. Mit 101km und 6700 Höhenmetern ein Endurance Event der Superlative.
Doch Zahlen sind bei dieser Streckenführung relativ. Der frühe Start, der gnadenlos steile Anstieg kurz vor dem ersten grossen Verpflegungsposten auf der First, das hochalpine Gelände auf dem Faulhorn, die heisse, angestaute Luft auf dem Weg zur Schynige Platte und der heftige Abstieg runter ins Tal, um da zu realisieren, dass man nicht mal die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht hat, machen dieses Rennen aus.
Nach dem Verpflegungsposten am tiefsten Punkt der Route, stellten sich gerade noch 80% des Feldes der zweiten grossen Prüfung und kämpften sich in den erneuten Aufstieg via Wengen auf den Männlichen und über den immens langen Trail Richtung Grindelwald und Ziel. Das letzte Drittel absolvierte das Mittel- und Schlussfeld über Stunden im Scheinwerfer-Licht der eigenen Stirnlampe.
Ich war mit dem IRONMAN Athleten Sascha Riela am Eiger Ultra Trail dabei und verfolgte seinen Lauf mit der Foto-Kamera. Ein grossartiges Erlebnis mit Hochs und Tiefs über eine Zeitspanne von knapp über 12 Stunden. Leider musste Sascha trotz genügend Power in den Beinen den Wettkampf auf die halbe Distanz, den E51, verkürzen. Die von der konstanten Reibung verletzte Haut an seinen Füssen verunmöglichte das Beenden der 101 Kilometer Lauf-Strecke.
Mit meinen Erfahrungen als Endurance Mountainbiker konnte ich den unglaublichen Belastungen der Trail Runner nachfühlen. Im Unterschied zum MTB Marathon hämmert diese auch beim abwärts gehen auf den Körper ein. Running ist 100% Belastung über 100% der Zeit. Für Anreiz, Adrenalin, die Freude an der Herausforderung ist also gesorgt.
Der Sport ist gerade dabei richtig durchzustarten und man darf in den kommenden Jahren einiges erwarten – auch auf Mainstream Niveau. Das traditionelle Wandern wird den frischen Wind spüren und sich hin zu einem leichteren und technischeren Sport bzw. Hobby entwickeln.
Der Eiger Ultra Trail ist mit seiner perfekten Organisation, der spektakulären Umgebung und v.a. dem grossartigen Spirit auf allen Ebenen ein würdiges Aushängeschild.
Vielen Dank an Sascha und an das Mediateam für die professionelle Betreuung. Keep it up.
(Wie folgt ein paar allgemeine Eindrücke. Die Dokumentation mit Sascha Riela folgt. Die Fotos sind nicht bearbeitet und können frei verwendet werden).
2 Antworten auf „Eiger Ultra Trail 2014 – Sneak Peak II“
Ganz grossas Kino!
[…] hier weg. Allen voran natürlich die Eigernordwand. Meine Mission im Berner-Oberland hiess: „Foto-Dokumentation von Sascha Riela am Eiger Ultra Trail 2014„. Erster ist ein zäher Triathlet, zweiter ist ein massiver Trailrunning-Wettkampf. Leider […]