Eigentlich wollte ich ja meinen Fahrrad-Anhänger neu lackieren, da ich aber mehr oder weniger zufällig zu einem alten 24er Scott-Rahmen kam, beschloss ich mein erstes spray.bike Projekt mit diesem Kids-Frame zu realisieren. Für alle die spray.bike nicht kennen, hier gibts alles Infos.
Das Projekt hat mächtig Spass gemacht und das nächste folgt :)
Hier meine Erstlings-Erfahrungen:
Kids-Bike: Naja..
Die spray.bike Farbe hält besser als alles andere was ich «aus der Dose» kenne. Dennoch: Mit einem Industrielack ist spray.bike nicht zu vergleichen. Ein Kids-Bike, dessen Lackierung im täglichen Gebrauch überdurchschnittlich gefordert ist, würde ich nicht mehr selber lackieren (oder vielleicht einfach wenig aufwendig).
Passender für ein individuelles Farbkonzept ist wohl eher ein schönes Retro-Bike für die Sonntagsausfahrt – und mit einem sicheren Platz im Keller inkl. schützender Wolldecke.
BTW: Um die Farbe zusätzlich vor Lackschäden zu schützen habe ich and den kritischen Stellen eine Schutzfolie aufgeklebt. Das brauchte ziemlich Überwindung aber es sieht ganz ok aus.
Temperatur: Das sind keine Wasserfarben.
Die idealen Lackier-Bedingungen sind auf der Dose und auf der Website aufgeführt. Ich habe die Angaben etwas zu freizügig interpretiert und die erste Lackierung bei ca. 27 Grad draussen, ging komplett in die Hosen. Ich habe danach in die gut gelüftete Tiefgarage gewechselt, um wetterunabhängiger zu sein. Das hat sich gelohnt. Den stark riechenden Finish habe ich wieder draussen bei leichtem Wind aufgetragen.
Matte Farben: Ab an die Beach.
Ich wollte unbedingt matte Pastellfarben lackieren – als Kontrast zu den gängigen Farben bei Bikes. Matt sieht definitiv cool aus aber erinnert eher an einen Beach-Cruiser. Für ein Mountainbike würde ich bei einem nächsten Versuch starke Farben mit Glanz nutzen.
Anzahl Farben und Cut-Outs: Klar!
Der Arbeitsablauf wird mit jeder Farbe um ein Vielfaches komplexer. Für ein solches Projekt finde ich es aber gerechtfertigt ein paar Stunden mit Abkleben zu verbringen, da es für ja eben genau nicht ein einfarbiger Frame sein sollte. Für die Cut-Outs habe ich einen Circut Maker mit professioneller Industrie-Folie genutzt. Die Circut Folie ist viel zu dick und kann nicht sauber aufgeklebt werden.
Testobjekt: Spart viel Aufwand.
Einen alten Rahmen oder ein Metallrohr als Testobjekt zu nutzen, hat sich sehr bewährt. Es ist sehr zu empfehlen, erst dann auf den richtigen Rahmen zu sprayen, wenn der Farbstahl schön regelmässig ist. Auch ja und was auch zwingend nötig ist: Schütteln, schütteln, schütteln :)
Kleine Korrekturen: Nope.
Wie immer beim Lackieren: Korrigieren mit einem Schwamm, Lappen etc. ist meistens eine Verschlechterung. Daher besser den Lack trocknen lassen, schleifen und nochmals lackieren. Braucht Nerven, lohnt sich aber.
Fazit: Yes!
Bike.Spray ist eine coole Sache, wenn man wie ich sehr gerne sprayt und schraubt. Es ist aber definitiv DIY-Style mit Kompromissen zu einer Industrielackierung. Mit dieser Erwartungshaltung und der Freude eine unkonventionelle Farbkombination zu lackieren, ist es sehr zu empfehlen.