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Meine Meinung zu

Von der Nachricht zum Content

Es gibt wenige Gründe, die für ein staatlich finanziertes Fernsehen sprechen.
Umso schöner sind die seltenen Momente, wo man zumindest das Gefühl hat, dass ein Beitrag nur dank staatlichen Subventionen in der vorliegenden Qualität realisiert werden konnte. Diese Momente habe ich persönlich am meisten bei der „Sternstunde Philosphie„. Die Sendung überzeugt – abgesehen vom falschen Namen – mit sehr spannenden Themen und hochkarätigen Interviewpartner.

In der letzten Sendung ist der weltweite Abbau von Journalisten und Korrespondenten und die daraus resultierenden Fragen „Star-Kult und Kommerz statt kritischem Anspruch“ und „Was ist in der Krise die besondere Aufgabe des Feuilletons?“ das Thema.
Gesprächspartner von Roger de Weck war Frank Schirrmacher, dem fürs Feuilleton zuständigen Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen und Bestseller-Autor («Das Methusalem-Komplott»).

De Weck fordert Schirrmacher mächtig heraus und man vermutet da schnell mehr als nur sachliche Gründe für den Diskus zwischen den beiden – was jedoch das Gespräch nicht abwertet.

Eine sehr spannende Aussage macht de Weck ganz am Schluss der Sendung und zwar sagt er:

„Nachricht, das ist etwas wonach ich mich richte, es gibt Orientierung – dann kam das Wort News (…) und als dritte, unterste Stufe sind wir jetzt beim Content und Content ist alles. Ist nicht Gehalt sondern Inhalt, kann journalistisch oder nicht journalistisch sein, unabhängig oder nicht unabhängig (…)“

Meines Erachtens eine sehr treffende und faszinierende Bemerkung – der übrigens auch Schirrmacher beipflichtet.
Und es bleibt die leise Hoffnung, dass die Medienhäuser hierzulande sich nicht mit dem „Content“ anlegen sondern sich auf wahre Marktvorteile mit Nachrichten konzentrieren…

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Meine Meinung zu News

Lieblingsauto

Die U.S. Amerikaner machten sich im Zuge des „go green“ Trends in den letzten Jahren mit ihren Autopräferenzen nicht gerade Freunde. Die Verkaufszahlen von GM etc. und Ferien in den U.S. bestätigten mitteleuropäische Vorurteile, dass der Durchschnittsamerikaner seinen Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit (auch) in grosse Autos projiziert (wobei manch ein europäischer Tourist bei AVIS dann doch auch die Kategorie „Premium SUV“ ausgelesen hat).

In der Zwischenzeit vermischt sich das „go green“ mit „go bankrupt“, die grossen Automobilhersteller schwanken und die Unberechenbarkeit des Ölpreises ist noch nicht ganz vergessen.
Interessant daher der Blick auf die „The cars Americans love the best“ von J.D. Power und der „Associate’s annual Automotive Performance Execution and Layout (APEAL)“. Im Rahmen der Studie werden Personen, die in den letzten 90 Tagen ein Auto gekauft haben, nach 80 verschiedenen Attributen befragt.

Gemäss den Autoren ist das „Disappointment with fuel economy“ ein immer wichtiger werdender Faktor beim Autokauf. Also scheinbar nicht „go green“ sondern „ich will nicht meinem ganzen Gehalt tanken“. Das Resultat ist ja immerhin vergleichbar.

Die Liste der Lieblingsautos ist auf der CNN Website und bei J.D. Power und bietet einen Beweis mehr, dass die Big Three seit Jahren am Markt vorbei produzierten: Ford, GM und Chrysler sind nicht gerade prominent vertreten… Ausser natürlich bei „Large car“ und „Large pick-up„.

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Wiederentdeckt: Bester Avatar ever

Es gibt Dinge, die sind zehn Jahre alt und immer noch gut. So z.B. dieser prächtige .gif Avatar vom Typ „nerviger Käfer“.
Ideal für all die 7 Mio. non-sense Profile.


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Meine Meinung zu

Politik und Internet

Als 1848 der Moderne Bundesstaat gegründet wurde, war der Informationsfluss wohl eher ein Bächlein als ein Strom wie heute. Die Kommunikationsmöglichkeiten beschränkten sich auf direktes Gespräch, Weitererzählen, Briefe und Zeitungen.

Die Informationspolitik der damals neuen eidgenössischen Regierung war wohl nur schon aus technischer Sicht äusserst schwierig. Aber auch für das Volk war der Informationsaustausch und somit die politische Meinungsbildung und Organisation über die Dorfgrenze hinaus mit einem grossen Aufwand verbunden.
Heute ist das alles mächtig anders: Dank Mobile, SMS und Internet ist der Engpass in der Kommunikation nicht mehr die Technik sondern der Mensch bzw. dessen Aufnahmefähigkeit.

Die Folge: Anstelle von sorgfältigem analysieren, sortieren und archivieren der Informationen filtern wir diese gnadenlos im Sekundentakt aus. Das wurde natürlich auch 1848 gemacht – aber nicht so exzessiv.

Facebook ist für das heutige Filtern ein gutes Beispiel: Als Durchschnittsuser bekommt man pro Tag min. drei Anfragen für irgendeine Gruppe, eine App, einen Event etc. Die wenigsten nehmen sich die Zeit, das Zeugs genau anzuschauen sondern folgen dem Sammler-Instinkt und klicken auf „Akzeptieren“ (auf was das System natürlich auch ausgelegt ist )

Diese „neue“ bzw. typische Web-Community Kultur, die natürlich mit dem durchschnittlich eher tiefen Wert der Informationen zusammenhängt, scheint von einigen Medienschaffenden und Politiker noch nicht ganz als solche erkannt zu werden.
Vielmehr scheint es, als glauben diese Leute, dass der Beitritt zu einer „digitalen“ Gruppe gleich bedeutend wie der Beitritt zu einem Sportverein inkl. 2x Training pro Woche oder in eine Partei mit freiwilliger Übernahme des Aktuar-Amtes ist.

Diese falsche Einschätzung bzw. Verwechslung zweier völlig unterschiedlicher Umgebungen beweist die äusserst umfassende Berichterstattung renommierter Zeitungen und sogar des staatlichen Fernsehens über eine Facebook Gruppe mit dem Titel „Ester Maurer muss weg“ mit 5’000 „Mitglieder“.

Die Angst, dass diese „Mobilmachung“ zu einer Unterwanderung der SP führen könnte, ist meines Erachtens völlig fehl am Platz. Ich wage zu behaupten, dass nur etwa 10% der Gruppen-Mitglieder tatsächlich wissen wer Maurer überhaupt ist und welches Departement sie hat.

Aber auch wenn diese Abwahl tatsächlich passieren sollte, ist die Angst vor sich im Internet organisierenden Massenbewegungen absurd. Denn wäre es dank den Communities tatsächlich so einfach hunderte Menschen für etwas zu bewegen, dann wäre das für die Gegner ja ebenfalls möglich – sprich die demokratische Partizipation der ganze Bevölkerung würde einfach als Gesamtes ansteigen. Dies wäre natürlich zu begrüssen.

Ja es wäre spannend in Erfahrung zu bringen, ob die Telefontechnologie um die Jahrhundertwende auch solche „Organisations-Ängste“ hervorriefen und die Politiker befürchteten, dass die Wallisier sich mit den Bündner telefonisch absprechen und den Strum auf Zürich vorbereiten.

Sicher ist: Mehr Information und einfachere Kommunikation ist für den politischen Prozess von grundlegender Bedeutung.
Hoch lebe das Internet :)